QGV-Antibiotika-Report 2018: Einsatz von Antibiotika bei Geflügel weiter rückläufig
Die Österreichische Qualitätsgeflügelvereinigung (QGV) veröffentlicht heute ihren diesjährigen Bericht zum Einsatz von Antibiotika in der österreichischen Geflügelhaltung. Der Antibiotika-Monitoring-Report 2018 ist Teil eines umfassenden Programms zur Verringerung von Behandlungen mit antimikrobiellen Substanzen. Ein besonderer Erfolg: Kritische Antibiotika konnten seit 2013 um fast die Hälfte reduziert werden.
Seit 2015 veröffentlicht die Österreichische Qualitätsgeflügelvereinigung (QGV) einen Überblick über die wichtigsten Kennzahlen und Daten zum Antibiotikaeinsatz in der heimischen Geflügelhaltung. Die Grundlage des Reports bildet die zentrale Datenbank „Poultry Health Data“ (PHD), in der alle Impfungen und Antibiotika-Verschreibungen für Geflügel verpflichtend und lückenlos durch Tierärzte dokumentiert werden. Nur kranke Tiere erhalten Antibiotika und es wird zusätzlich ein Antibiogramm angefertigt, damit das wirksamste Antibiotikum verwendet wird. Der Bericht 2018 zeigt, dass der Antibiotikaverbrauch in Österreich weiter gesunken ist. Zudem konnte auch der Einsatz kritischer Antibiotika weiter verringert werden. Kritische Antibiotika sind Antibiotika, die nicht nur in der Veterinärmedizin, sondern auch in der Humanmedizin eingesetzt werden.
Antibiotikaverbrauch um 55 Prozent reduziert
Wurden im Geflügelbereich 2011 noch 4,71 Tonnen Antibiotika pro Jahr eingesetzt, konnte der Verbrauch 2017 auf 2,11 Tonnen reduziert werden. „Der Antibiotikaverbrauch konnte in den vergangenen sechs Jahren um über 55 Prozent gesenkt werden. Das ist ein großer Erfolg, den wir auch zukünftig fortsetzen möchten“, betont Dr. Martina Glatzl, Obfrau der QGV. Ziel ist es nun in erster Linie, den Einsatz kritischer Antibiotika zu senken.
Österreichweit wurden im Jahr 2017 Masthühner mit insgesamt 0,72 Tonnen Antibiotika behandelt, gefolgt von Truthühnern mit 0,71 Tonnen und Legehennen mit 0,49 Tonnen. Für die Behandlung von Elterntieren und Junghennen wurde mit 0,14 und 0,04 Tonnen deutlich weniger Antibiotika gebraucht. Masthühner weisen seit 2011 den deutlichsten Rückgang auf.
Kritische Antibiotika um fast die Hälfte reduziert
Seit 2013 konnte der Einsatz kritischer Antibiotika von 1,24 Tonnen pro Jahr auf 0,65 Tonnen im Jahr 2017 fast halbiert werden. „Den Einsatz kritischer Antibiotika zu senken, ist uns ein zentrales Anliegen. Seit 2013 konnte die eingesetzte Menge jährlich reduziert werden“, so Glatzl. Bei der Dosierung kritischer Antibiotika sind kleinere Mengen notwendig. Von „klassischen“ Antibiotika mussten für denselben Zweck quantitativ mehr eingesetzt werden, doch durch die Verwendung kritischer Antibiotika steigt die Wahrscheinlichkeit einer Entwicklung resistenter Keime. Bilden sich durch den Einsatz kritischer Antibiotika resistente Mikroorganismen, können diese auch im Bereich der Humanmedizin eine Herausforderung darstellen, da im Falle einer Infektion eine Behandlung durch diese Antibiotika nicht mehr effektiv wäre.
Über die QGV:Die österreichische Qualitätsgeflügelvereinigung hat im Jahr 2000 mit der Entwicklung der Datenbank Poultry Health Data begonnen (ehem. GDV – GeflügelDatenVerbund). Die QGV hat die Notwendigkeit einer bundesweiten Datendokumentation früh erkannt und durch stetige Weiterentwicklungen hat sich die Datenbank als wichtiges Werkzeug für Landwirte, Veterinäre und Behörden etabliert.
Für Fragen und weitere Informationen:
Österreichische Qualitätsgeflügelvereinigung (QGV)
Mag. Harald Schliessnig, Geschäftsführer
E-Mail: harald.schliessnig@qgv.at
Tel.: +43-(0)2272-82 600-12
Pressestelle: The Skills Group
Mag. Susanne Sterniczky
E-Mail: sterniczky@skills.at
Tel.: +43-(0)1-505 26 25-31