Ökosoziales Forum – Geflügelbauern bei Wintertagung 2018

 in der Kategorie Aktuelles von QGV

Der diesjährige Fachtag Geflügelhaltung der Wintertagung des Ökosozialen Forums in Hatzendorf stand ganz im Zeichen der Transparenz bei der Kennzeichnung der Produkte hinsichtlich Herkunft, des Antibiotikaverbrauchs und der Geflügelhaltung der Zukunft.

So zeigte der Präsident der Landwirtschaftskammer Steiermark, Herr Ök.-Rat Franz Titschenbacher auf, was die österreichische Land- und Forstwirtschaft im 21. Jahrhundert benötigen wird. Der Obmann der Zentralen Arbeitsgemeinschaft der Geflügelwirtschaft  Österreichs und der Geflügelmastgenossenschaft, Herr Ök.-Rat Robert Wieser skizzierte Perspektiven für die Geflügelhaltung und ging dabei besonders auf die öffentliche Beschaffung von Lebensmitteln (Krankenhäuser, Bundesheerkasernen u.a.) ein. Auch stellte er die „Gut zu wissen“ Kampagne vor.

In Niederösterreich wird das in allen Krankenhäusern bereits gelebt und eine Herkunftskennzeichnung beim Geflügelfleisch ist hier umgesetzt worden.

Einen erfrischenden Vortrag darüber, was junge Landwirte für eine erfolgreiche Zukunft brauchen, hielten auch zwei Schüler der LFS Hatzendorf. Anschließend wurde die AMA-Kampagne „Federführend“ vorgestellt. In Vertretung von Dr. Blass präsentierte DI Rudi Stückler die wichtigsten Punkte der Kampagne, die mit den Schlagworten Tierschutz und Umwelt auf die europaweit höchsten Standards  der heimischen Geflügelhaltung hinwies.

Der zweite Themenschwerpunkt des Tages drehte sich um die Transparenz bei der Kennzeichnung von Lebensmitteln. Dabei wurden sowohl die öffentliche Beschaffung von landwirtschaftlichen Erzeugnissen, als auch die Lebensmittelkennzeichnung aus Sicht der Wirtschaft genauer beleuchtet.

Martina Pluda von den Vier Pfoten präsentierte eine Studie zum Außerhausverzehr. Interessant war dabei, dass gerade beim Geflügelfleisch immer noch sehr viel Ware aus dem Ausland kommt und der Konsument darüber nicht informiert wird. Auch waren nicht alle Firmen bereit, überhaupt Auskunft zu geben, woher die Ware  bezogen wird.

Am Nachmittag wurden von Herrn DI Ruedi Zweifel neue Haltungsmodelle für den Mast- und Legebereich in der Schweiz präsentiert. Herr Ing. Eduard Zentner, Leiter der Abteilung Stallklimatechnik und Naturschutz der HBLFA Raumberg-Gumpenstein, Irdning-Donnersbachtal, referierte über aktuelle Herausforderungen beim Stallbau.

Er betonte dabei insbesondere das Problemthema der Emissionen und zeigte dabei auf, wie langwierig sich ein Bauprojekt bzw. dessen Planung gestalten kann. Allerdings stellte er auch emissionsmindernde Maßnahmen beim Stallbau vor und strich hervor, dass das Ziel der neuen Regierung 100% Selbstversorgungsgrad sind.

Herr Wolfgang Miko beleuchtete die Genetik bei Puten und strich hierbei besonders die Risiken, Reserven und Chancen hervor. Dabei zeigte er die Vor- und Nachteile des Umstandes auf, dass es weltweit nur noch zwei Puten-Zuchtfirmen gibt. Außerdem stellte er fest, dass 39% der Genetik-Forschung den Komplex Tierschutz und Tiergesundheit umfassen.

Den Abschluss der Wintertagung bildete der Themenblock über Tiergesundheit und Antibiotikamanagement. Prof. Michael Hess gab hierzu einen Überblick der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft.

Der Leiter des Fachbereichs Integrative Risikobewertung, Daten und Statistik der AGES, Dr. Klemens Fuchs präsentierte Zahlen zum Antibiotikaverbrauch in Europa und zeigte verschiedene Methoden, um diesen in den einzelnen Ländern zu vergleichen. Dabei strich er auch die massive Reduktion des Antibiotikaverbrauchs in den letzten Jahren in der Geflügelwirtschaft Österreichs hervor. Zum Abschluss nahm Mag. Harald Schliessnig noch den weltweiten Antibiotikaverbrauch unter die Lupe und betonte, dass in vielen Ländern Antibiotika noch immer als Leistungsförderer eingesetzt werden.

Vier ENTWÜRFE der neuen Geflügelgesundheitsprogramme liegen am Tisch.BIO AUSTRIA Geflügelfachtag 2018 in Schloss Puchberg